Salzausbildung im Mauerwerk durch eindringende Feuchtigkeit von außen
Ausblühungen „Salpeter“: Das Wesentliche kurz erklärt
Die Erscheinung der Salzkristallisation an der Oberfläche von Baustoffen. Die am häufigsten auftretenden Verbindungen sind Chloride, Sulfate und Nitrate. Bei der jahrelangen Schädigung des Mauerwerkes durch aufsteigende Feuchtigkeit gelangen die Salze an die Wandoberfläche. Solange das Mauerwerk durchfeuchtet ist, sind die Salze im Wasser gelöst.
Bei Austrocknung und Verdunstung der Restfeuchte kommt es zur Ablagerung der Salze im Altputz. Später kommt es durch den Kristallisationsdruck zu Putzablösungen. Salze können so durch Kristallisation und Hydratation das Porengefüge und damit die Substanz eines Baustoffes zerstören.
Unterschiede zwischen Salpeter oder Salz an Innenwänden
Problem Salpeter
Salpeter an Innenwänden ist in heutiger Zeit eher eine Seltenheit. Denn die hygienischen Lebensbedingungen haben sich stetig verbessert. Obwohl im Zusammenhang mit Feuchtigkeit im Mauerwerk oft von Salpeterausblühungen gesprochen wird, handelt es sich in den allermeisten Fällen schlichtweg um einfache Salzablagerungen. Beide weisen aber auf eine dauerhafte Durchfeuchtung des Mauerwerks hin. Wie gefährlich ist Salpeter? Woran erkennt man den Unterschied zwischen Salpeter und Salzen?
Salpeter kommt nur noch selten vor
Wer Salpeter an seinen Innenwänden wähnt, sollte prüfen, ob er damit überhaupt richtig liegt, denn: Salpeter [Ca (NOs)2] ist ausschließlich das Ergebnis einer Oxidation (chemische Reaktion mit Sauerstoff) organischer Substanzen, wie Harn und anderen Exkrementen, und ihrer anschließenden Reaktion mit dem Kalk im Mauerwerk.
Das heißt: Salpeterausblühungen sind allenfalls in landwirtschaftlich genutzten Gebäuden, ehemaligen Stallungen und Häusern, die auf landwirtschaftlich genutzten Flächen (Viehhaltung, Dung) entstanden sind, zu finden. Wichtig: Salpeter ist organischen Ursprungs.
Wenn Sie also Ausblühungen auf den Innenwänden beobachten, werden Sie es heutzutage zumeist nicht mit Salpeter sondern anderen Salzen zu tun haben. Aber Salpeter hat sich bis heute im Volksmund als verallgemeinerter Begriff für bauschädliche Salzausblühungen gehalten.
Übrigens: Salpeter ist auch der Überbegriff für verschiedene Salze, wie auch Pökelsalz, Kaliumnitrat und Kaliumnitrit. Letzteres kann gesundheitsschädlich sein. Kaliumnitrat kommt in der Natur vor und wird von Pflanzen aufgenommen.
Ist Salpeter gefährlich?
Nein, grundsätzlich wird Salpeter in seiner Reinform nicht als gefährlich eingestuft. Salpeter verbreitet sich nicht über die Luft, gibt nichts an die Umgebung ab, verhält sich vollkommen geruchsneutral und hat, wie leider zu oft fälschlicherweise verbreitet, nichts mit Schimmelpilzen oder Hausschwamm zu tun.
Aber: Salpeter blüht nicht ohne Grund an Innenwänden aus. Weil es sich um oxidative organische Substanzen handelt, die mit dem Kalk im Mauerwerk reagieren, ist klar, dass der Einfluss aus dem das Mauerwerk umgebenden Erdreich kommen muss. Das heißt: Feuchtigkeit kann in das Mauerwerk eindringen und „verdunstet“ sozusagen an der Innenseite. Mit der Feuchtigkeit treten Überreste von Ausscheidungen, wie Urin und Exkremente, in das Mauerwerk ein und reagieren mit dem Kalk. Im Zuge der Verdunstung gelangen sie in kristalliner Form an die innere Wandoberfläche. Diese Ausblühungen können ohne Probleme entfernt werden, tauchen nach kurzer Zeit aber wieder auf, wenn die Ursache für den Feuchtigkeitstransport nicht behoben wird. In den meisten Fällen würde man auf undichte vertikale und/oder horizontale Sperren deuten. Um den Grund für die Durchfeuchtung zweifelsfrei feststellen zu können, sollten Sie aber einen Experten zu Rate ziehen.
Bei einem kostenlosen Besuch eines von der ATG® beauftragten Sachverständigen kann schnell festgestellt werden, ob tatsächlich Feuchtigkeit in der Mauer bei Ihnen die Ursache ist. Ist dies der Fall, kann dieser Sie aufklären ob es sich dabei um Salpeter, andere Salze oder gar Schimmel handelt und wie Sie das Problem am schnellsten günstig und dauerhaft wieder loswerden.
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Hinweis: Die Gesundheitsgefahr bei feuchtem Mauerwerk geht nicht von Salpeterausblühungen aus. Ein feuchtes Raumklima in Folge von Mauerwerksfeuchte begünstigt Schimmelbildung. Dessen Sporen gelangen über die Atemluft in den menschlichen Organismus und können gefährlich werden.
Wie unterscheiden Sie Salpeter von Salzausblühungen?
Salpeter gehört zu der Gruppe der Salze, unterscheidet sich aber ganz wesentlich von Salzen, die aus dem Mauerwerk „gespült“ werden, und zwar durch den organischen Ursprung. „Gewöhnliche“ Salze stammen in der Regel nicht aus den Steinen selber sondern aus Zusatzstoffen, die dem Zement oder Mörtel beigemischt worden sind und so im Mauerwerk gebunden bleiben. Diese Salze lösen sich unter Feuchtigkeitseinwirkung und werden mit der Feuchtigkeit an die Wandoberfläche transportiert. Wasser verdunstet, Salzkristalle bleiben zurück. Sie zerstören auf Dauer das Mauerwerk, beginnend beim Putz.
Salzausblühungen liegen also erheblich häufiger vor als echte Salpeterbildung. Aber auch diese Salze führen zu den gleichen Gefahren wie Salpeter. Insofern sollten Sie bei Ausblühungen immer prüfen lassen, worum es sich hierbei handelt und wie die richtige Strategie zur dauerhaften Behebung im individuellen Fall ist.
Salpeterausblühungen lassen sich kaum von normalen Salzausblühungen unterscheiden
Salpeterausblühungen lassen sich kaum von normalen Salzausblühungen unterscheiden, da die kristallinen Strukturen nahezu identisch sind. Ein erstes Indiz für Salpeter ist die Nutzungsgeschichte des Landes, auf dem das betroffene Haus steht. Ein zweites Indiz ist die ehemalige Nutzung des Hauses. Ein drittes könnte das Alter des Hauses sein.
Wichtig: Ausblühungen an Innenwänden sind immer ein Indiz für Feuchtigkeit, die in das Mauerwerk eindringt, und das dauerhaft. Für die Ursachenforschung spielt es keine vorrangige Rolle, ob es sich um Salpeter aus dem umgebenden Erdreich oder Salz aus dem Mauerwerk selber handelt. Salpeter könnte auf eine undichte vertikale Sperre hinweisen, Salze auf aufsteigende Feuchtigkeit, sprich eine undichte oder fehlende horizontale Sperre. In jedem Fall brauchen Sie einen Experten zur Spezifikation.
Salpeter und Salzausblühungen im Mauerwerk durch eindringende Feuchtigkeit
Feuchtes Mauerwerk transportiert Salze
Salpeter- oder Salzausblühungen an den Innenwänden deuten auf eine dauerhafte Durchfeuchtung des Mauerwerks von außen hin. Aber: Sowohl Salpeter als auch Salzbildung hat nichts mit Schimmel gemein. Dennoch müssen Sie die Ursache für die Ausblühungen finden und beheben. Ansonsten droht auch die Bildung von Schimmel im Mauerwerk.
So erkennen Sie Salpeter- oder Salzbildung
Salpeter und Salze können Sie an einer trockenen und kristallinen Struktur erkennen. Obwohl eine Berührung nicht immer problematisch ist, sollten Sie den Kontakt vermeiden. Der Geruch ist nicht modrig wie bei einem Pilzbefall, denn Salze verhalten sich geruchsneutral.
Sie haben Ausblühungen von Salz oder Salpeter an Ihren Innenwänden bereits eindeutig festgestellt? Dann sollten Sie handeln, denn diese Ausblühungen sind ein deutliches Indiz für eine dauerhafte eindringende Feuchtigkeit in das Mauerwerk.
Salpeter im Mauerwerk bekämpfen
Die eigentliche Ursache für die eindringende Feuchtigkeit sollten Sie dringend beseitigen lassen. Der Grund: Feuchte Wände verursachen ein schlechtes Raumklima, erhöhen den Heizenergiebedarf und gefährden die Gesundheit der Hausbewohner. Feuchte Wände sind auch Nährboden für Schimmel.
Exkurs Hygroskopische Feuchtigkeit
Salze reagieren hygroskopisch. Das bedeutet sie ziehen Feuchtigkeit an. Ist die Luftfeuchtigkeit hoch, nehmen Salze Wasser so aus der Luft auf und geben dieses an umgebende Baustoffe wieder ab. Salze können also durch die hygroskopische Wirkung den Feuchtegehalt bei hoher relativer Luftfeuchtigkeit im Mauerwerk beträchtlich erhöhen. Wichtig: Hygroskopische Feuchtigkeit verfälscht somit u.a. die tatsächlichen Feuchtewerte im Mauerwerk.
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Ausblühungen im Mauerwerk müssen verhindert werden
Salpeter ebenso wie Salze sind hygroskopisch, das heißt: Sie ziehen Feuchtigkeit an und lagern sie ein – ganz speziell im Sommer. Darum müssen Sie die Ursache für den Feuchtigkeitsbefall Ihres Hauses finden und beseitigen. Neben Schimmelbildung droht andernfalls auch die Zerstörung der Bausubstanz. Denn bei der Salzbildung führt die Kristallisation zu einer Volumenvergrößerung. Durch diese bröckeln die Mauern und platzen Putze ab.
Hat sich Salpeter einmal im Mauerwerk abgelagert, können Sie ihn nicht ohne Aufwand entfernen – Ausblühungen sind Rückstände durch Verdunstung der Feuchtigkeit. Denn nach einem Ablösen der Salze an der Wand werden sich diese andernfalls beim nächsten Feuchtigkeitseintritt wieder erneut bilden! Dichten Sie Ihr Mauerwerk horizontal und vertikal gegen Feuchtigkeit ab, schaden erneute Salzablagerungen dem Mauerwerk nicht wieder. Ausblühungen entfernen Sie erst nach der Abdichtung ganz einfach.
Unser Tipp gegen Salpeter im Mauerwerk
Informieren Sie sich über eine wirklich geeignete Methode, Ihr Mauerwerk dauerhaft abdichten zu lassen. Fachbetrieb ATG® steht Ihnen auch hier mit einem kostenlosen Beratungstermin vor Ort zur Seite. Denn nur mit einer langfristig wirkenden Trockenlegung treten Sie der hygroskopischen Wirkung von Salzen entgegen. Sollte Sie weiterhin Probleme mit Salpeter an Wänden haben, bleibt die Methode der Entsalzung. Im Ernstfall können Sie sogar im Trockenbau eine Wand vor die betroffene setzen. Aber Achtung: Voraussetzung dafür ist zwingend zuerst eine solide und erfolgreiche Trockenlegung der betroffenen Wände!
Salzausblühungen an der Mauer – wir helfen!
Sollten Sie Fragen rund um das Thema Salpeter und Salze haben, steht Ihnen unser freundliches Service-Team gerne jederzeit zur Verfügung und freut sich auf Ihren Anruf oder Ihre E-Mail!